Von der Höhlenstadt Wardsia hätten wir bequem über asphaltierte Straßen die Hauptstadt Tbilisi (Tiflis) erreichen können. In diesem Fall hätten wir allerdings zwei Sachen verpasst: Zum Einen hätten wir mit dem Parawani See das größte Gewässer Georgiens verpasst und zum Anderen freuten wir uns auf die Offroadstrecke über den Abuli Pass, der uns über eine Hochebene – umrahmt von einigen 3.000ern – zum See geführt hätte. Wir hatten zwar leichte Bedenken, weil unser Geländegang (die Untersetzung) immer noch nicht funktionierte, aber einen Versuch war es wert.
Also stand schnell fest, dass wir den eher beschwerlichen Weg und das Risiko in Kauf nehmen, mangels Geländegängigkeit wieder umkehren zu müssen.
Der dem Pass namensgebende Ort liegt weit weg vom Schuss und mit 2.000 Metern oberhalb der Baumgrenze, so dass kein Holz als Brennmaterial zur Verfügung steht. Als Alternative heizen die Bewohner mit „Ditten“, getrocknetem Kuhdung, der im ganzen Ort zum Trocknen ausgelegt ist.

Auf dem Weg hoch zum Abuli-Pass in 2.301 Metern Höhe waren wir sehr konzentriert. Karin musste teilweise den passenden Weg suchen und dem Fahrer die Streckenführung anzeigen, damit unser Differential nicht mit einem der unzähligen groben Steine kollidiert. Und beinahe – aber auch nur beinahe – hätten wir das Vorhaben mangels Geländegang abgebrochen. Insgesamt sind wir als Neulinge in der LKW-Offroadklasse doch positiv überrascht, was so ein großer Trümmer mit vergleichsweise wenig PS zu leisten im Stande ist.
Leider ließ sich die Sonne nicht mehr blicken, trotzdem war die Hochebene fahrerisch und auch landschaftlich ein Hochgenuss.


Am Parawani blieben wir zwei Tage. Wir genossen die Ruhe und Einsamkeit auf 2.071 Metern Höhe und die anstehende Arbeit konnte mit Internet-Geschwindigkeiten bis 40 MBit/s in Windeseile erledigt werden.




Nun wurde es Zeit, der Einsamkeit zu entfliehen und in den Trubel der Hauptstadt einzutauchen. Und schon wieder haben wir eine neue Geschichte, die wir Euch erzählen werden.
Habt bis dahin eine gute Zeit.