Unser Leben in einem Auto mit Hubdach, bei dem wir von der Außenwelt nur durch eine Zeltplane getrennt sind (bei gutem und bei schlechtem Wetter!) hat unser Empfinden für „geschlossene Räume“ bereits jetzt deutlich beeinflusst.
Auf unserer Reise hatten wir Gelegenheit, einige Fahrzeuge unterschiedlichster Wohn- und Reisekonzepte zu besichtigen. Jedes dieser Mobile hatte seine Vorzüge. Aber allen war gemeinsam, dass die „Hülle“ aus Metall oder aus Glasfaserverbundstoffen (GFK) bei uns immer einen besonderen Eindruck hinterließen: Es kam uns immer ein wenig „unnatürlich“ vor.
Bereits vor einigen Jahren haben wir über die Zirbenbox gelesen und dieses Konzept hat uns direkt in den Bann gezogen. Nachdem wir ja nun Zeit haben und das schöne Tirol kein allzu großer Umweg auf unserem Weg in den Süden darstellte, haben wir uns in Kolsass bei Schatzmeister 4×4 verabredet. Christian Schatz und sein Team haben uns herzlich aufgenommen und sich die Zeit genommen, uns das Prinzip „Zirbenbox“ näher zu erläutern. Und wir müssen sagen: Wir sind begeistert und beeindruckt.

Das Prinzip:
- Die Kabine ist komplett aus Zirbenholz gebaut. Es gibt sie standardmäßig in 3,80 m und 5,00 m Länge. Selbst ein langer Lulatsch wie ich kann in dieser Kabine aufrecht stehen.
- Als Fahrzeuge kommen diverse Konzepte in Frage: Unimog, Atego – auch auf 7,5 Tonnen abgelastet, größere LKW, aber auch ein Iveco Daily 4×4.
- Die Außenwände bestehen aus Zirbenholzbrettern mit einer Isolationsschicht aus Wollfilz zwischen den zwei Lagen.
- Statt Klimaanlage ist die Kabine rundum mit schwarzem Cabriostoff bespannt. Die Luftschicht zwischen Holz und Cabriostoff isoliert bei Kälte; durch den dunklen Stoff entsteht in der Sonne ein ständiger Luftstrom zwischen der Holzwand und der Bespannung, die den Innenraum kühlt (das ist keine Hexerei, sondern reine Physik)
- Die Inneneinrichtung: Zirbenholz oder Ahorn (der Tisch). Gezinkte Schubladen sind ein Detail, das echte Schreinerarbeit auszeichnet!
- Der Bodenbelag: Grob gegerbtes Leder!!!!
- Polsterbezüge: Wollfilz
- Das Bett hängt über der Sitzecke und läßt sich stufenlos herunterfahren. Rosshaarmatratzen klingen doch irgendwie netter als „Boxspring“ 😉.
- Große Panoramascheiben lassen Licht rein und erlauben einen Rundum-Blick. Die Fenster (Marke Eigenbau) sind bündig mit der Außenhaut
- Die eingebaute Heizung wird unterstützt durch einen 5-KW Holzofen, der auch als Warmwasserboiler dient.
- Die verbaute Technik ist State-of-the-Art, erscheint aber noch beherrschbar. Schnickschnack ist fehl am Platze.



Unser Eindruck:
- Das Raumklima ist phänomenal, man fühlt sich sofort heimisch.
- Dieser Geruch: Auch in einer jahrealten Zirbenbox merkt die Nase sofort, dass hier natürliche Materialien verwendet wurden.
- Die Rundumsicht durch die Panoramascheiben lässt die komplette Kabine deutlich größer erscheinen.
- Holzofen!!! Dazu müssen wir nix sagen😍.

Wir reisen so gerne in unserem Defender, aber sollte mal der Tag kommen, an dem wir uns „vergrößern“ möchten, dann ist die Zirbenbox auf jeden Fall oben auf unserer Wunschliste.
Danke, Christian Schatz, für Deine Zeit und für die Einblicke in Deine bewundernswerte Philosophie über die Art des Wohnens und Reisens!
Zirbenholz, das ist ja traumhaft!
LikeLike
Das ist ja mega cool! Freunde von uns sind auch gerade mit einem LKW auf Weltreise. Den LKW haben sie in jahrelanger Kleinarbeit für sich umgebaut und das „Innenleben“ ist auch komplett aus Holz (extrem gemütlich und schön). Aber dafür Zirbenholz zu nehmen ist natürlich noch das i-Tüpfelchen. Danke für diesen interessanten Beitrag!
LikeLike
So ist es. Das war ein schöner unglaublich gutes Raumklima; und schön obendrein. Man kann so viele gute Sachen damit anstellen, besonders wenn beim Ausbau nicht auf jedes Kilo geachtet werden muss. Viele Grüße aus Marokko. Karin und Klaus
LikeLike