Der Weg Richtung Osten – Teil 2

Rumänien: Das nächste Land auf unserem Trip in Richtung Georgien hat uns bei unserer Reise im Jahr 2019 sehr gut gefallen. Nachdem wir also viele Kilometer in kurzer Zeit hinter uns gebracht hatten, nahmen wir uns vor, etwas langsamer durch das Land der Karpaten, Bären und des Dracula zu reisen (habe ich jetzt bei der Aufzählung Peter Maffay vergessen? Schande über mein Haupt…).

Praxistipp: Unser 7,5 to Wohnmobil kann noch mit der E-Vignette (Roviniette) über die Straßen Rumäniens gesteuert werden. Dieses Ticket wird mit dem Kennzeichen verknüpft und kann problemlos über das Internet gekauft werden.

Kurz nach dem Grenzübertritt von Ungarn kommend machen wir zunächst Halt in Oradea. Die Stadt lag auf der Route und es war Zeit, um einen Platz für die Nacht zu finden. Außer einem großen Spaßbad fanden wir jetzt wenig reizvolles in der Stadt.

Es mag jetzt etwas unfair erscheinen, aber dieses Gebäude war unseres Erachtens nach eines der schöneren in Oradea…

Am nächsten Tag ging es für uns über die Nationalstraße 1 in Richtung Cluj-Napoca. Während der Fahrt konnten wir zwei Erkenntnisse sammeln:

  • Erstens hat der Verkehr auf Rumäniens Straßen seit 2019 um gefühlte 20 Prozent zugenommen. Tausende Tonnen Nutzlast schieben sich im stetigen Strom durch die Straßen der Dörfer entlang der N1. Ob eventuell der Ukraine-Krieg die Warenströme teilweise umgelenkt hat, können wir nicht herausfinden. Zwischen den LKW bewegen sich noch ungezählte PKW und SUV, teilweise auch nur mit reduzierter Toleranzschwelle gegenüber langsamer fahrenden Verkehrsteilnehmern.
  • Und zweitens finden sich auch entlang dieser Route Ortschaften, in denen die Bevölkerungsgruppe der Roma ihr ruinöses Spiel „Mein Haus muss größer und prächtiger sein als das der anderen Familie“ treiben. Etwas mehr Hintergrund findet Ihr in einem Artikel in der „Welt“, den wir hier verlinken.
Die Oma aus der Werbung würde sagen: „Jo mei, wenn’s schee macht…“ 🤢

Die Fahrt in Richtung Siebenbürgen führt uns an einem (nicht eingezäunten) Gelände vorbei, dessen Schilder auf eine „Shooting Area“ hinweisen. Wir denken an ein Gebiet mit Jagdkonzession, werden aber kurze Zeit drauf eines Besseren belehrt, als wir nämlich an etwas eindeutigeren Objekten vorbeikommen.

Alter Stahl, der als Zielobjekt genutzt wird…😳

Kurze Zeit später stossen wir auf eine Artillerie-Kaserne, die augenscheinlich auch von Belgiern und Franzosen genutzt wird. Rumänien grenzt an die Ukraine; und schlagartig wird uns die Nähe des grausamen Krieges bewusst.

So betroffen von dieser Erkenntnis passt der Fahrer des friedlichen IVO einmal nicht auf und schon muss unser rechter Außenspiegel dran glauben.

Ups!

Nach langer Fahrt kommen wir in Siebenbürgen an und checken für ein paar Tage auf dem sehr netten Campingplatz im Pfarrgarten der Wehrkirche von Hărman (Honigberg) ein.

Ein nettes Plätzchen im Pfarrgarten, der Manager hat einen herrlichen Humor und konnte uns beim Ersatz des Außenspiegels helfen.

Die Wehrkirchen in Rumänien boten dem einfachen Volk Schutz bei Angriffen. Im Inneren der Befestigung waren einfache Zellen für die Familien vorbereitet, in denen sie einige Tage aushalten konnten. Die Malereien in der Kapelle dieser Wehrkirche stammen aus dem 15. Jahrhundert.

Von der Anhöhe schweift der Blick über Brasov (Kronstadt) hin zu den Karpaten.

Da wir Peter Maffay in seiner Geburtsstadt Brasov nicht angetroffen haben, beschlossen wir, Rumänien so langsam Adieu zu sagen und uns dem nächsten Land zuzuwenden: Bulgarien.

Das erzählen wir Euch beim nächsten Mal. Habt eine gute Zeit 🙂!

6 Kommentare zu „Der Weg Richtung Osten – Teil 2

  1. Wünsche Euch viel Spaß bei Eurer Reise und eine interessante und angenehme Zeit. Die Beschreibungen sind immer spannend. Freue mich richtig darauf, die nächste zu lesen. Liebe Grüße Gerhard

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  2. So toll, von euch zu hören! Und nach Rumänien fahren wir auch wieder hin, auch ins Donaudelta dann.. Euer Bericht stimmt uns sehr nachdenklich. Warten auf weitere!
    Liebe Grüße aus der Minna
    Christiane, Alex und Namkha

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    1. Bulgarien liegt mittlerweile hinter uns (wir brauchen immer ein paar Tage für die Berichterstattung 😊). Bis 3,5 to gibt es die E-Vignette, darüber hinaus (kleiner 12 to) gibt es den Routepass. Auf der Internetseite den Fahrzeugtyp eingeben und die Streckenpunkte (ist eigentlich einfach, da bei Orten mit Namensgleichheit die Straße gleich mit angegeben wird). Dann wird die Route auf einer Karte angezeigt und Du kannst korrigieren. Per Kreditkarte wird bezahlt, dann kommt die E-Mail mit der Bestätigung. Nach den ersten beiden Käufen war es Routine.
      Viele Grüße aus Asien – Windstärke 6 treibt uns den Strandsand ins Auto 🥴

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