Františkovy Lázně (Franzensbad) gehört neben Mariánské Lázně (Marienbad) und Karlovy Vary (Karlsbad) zum so genannten westböhmischen Bäderdreieck. Nicht weit von der deutsch-tschechischen Grenze gelegen, besuchen wir die Gegend als erstes auf unserem Trip durch das Nachbarland.
Franzensbad zählt seit 2021 zu den Great Spas of Europe und ist somit UNESCO Weltkulturerbe. 1793 mit Förderung durch Kaiser Franz II. gegründet, entwickelte sich die Stadt als Kurort mit verschiedenen Quellen und Moorheilbädern.

Die berühmteste und älteste Quelle ist die Franzensquelle, die berüchtigtsten sind wohl die vier Glauberquellen. Alle, die sich irgendwann mal mit diesem Mittel auf das Heilfasten vorbereitet haben, kennen den unwiderstehlichen Geschmack 🤢 und die durchschlagende Wirkung…
Ansonsten ist die Stadt eher ruhig, die weitläufigen Parkanlagen waren für Spaziergänge bei hochsommerlichem Wetter bestens geeignet.



Was gibt es außerhalb der Bäderkultur? Ein Denkmal für Ludwik Lejzer Zamenhof, den Erfinder der Esperanto-Sprache. Schau an!
Wir waren auf dem Campingplatz Amerika (sic!) am gleichnamigen See, der jedoch mangels Tiefe nicht wirklich zum Baden einlud. Der Platz selbst ist ganz nett, nur am Wochenende gibt es die übliche Party bis tief in die Nacht.


Von Franzensbad ging es weiter in die Gegend von Marienbad, genauer: nach Stanovište! In diesem Ort fanden wir einen ruhigen Platz im Grünen mit einem kleinen angeschlossenen Restaurant. Sehr empfehlenswert!



Marienbad setzt wie die anderen Bäder des Dreiecks auf die salzhaltigen Heilquellen (Säuerlinge) und den Heilschlamm. Nachdem wir zuletzt vor ungefähr 15 Jahren in Marienbad waren, konnten wir den Fortschritt in der Sanierung der prachtvollen Gebäude feststellen.




Zu den berühmten Kurgästen gehörte King Edward VII. von Großbritannien, ältester Sohn von Queen Victoria und Urgroßvater von Queen Elizabeth II. Warum wir das erwähnen? Weil er am 21.08.1905 mit dem 18-Loch-Golfplatz des Royal Golf Club Mariánské Lázně den ältesten noch existierende Golfplatz Tschechiens eröffnete. Ist zwar auch keine weltbewegende Neuigkeit, wollten wir aber mal raushauen 😀.
Eine Radtour entlang der deutsch-tschechischen Grenze führt durch einsame Waldgebiete. Ein radfahrerischer Genuss ist es nicht, da viele Wege früher asphaltiert waren (wahrscheinlich um Militärfahrzeuge schneller bewegen zu können), nun aber in einem erbarmungswürdigen Zustand sind. Da muss der über 30 Jahre alte Drahtesel doch einiges aushalten. Macht aber nix, die Tour hat sich trotzdem gelohnt.








Nach zwei Bädern wollten wir uns den wohl berühmtesten Teil des Dreiecks – Karlsbad – nicht mehr antun und somit zogen wir weiter ostwärts. Aber davon berichten wir in einer anderen Geschichte.