Parallel zur Garden Route

Langberge, Swartberge, Kouga Mountains und die Bergzüge nördlich von Gqebehra (vormals Port Elizabeth) trennen die weltberühmte Garden Route – eine Panoramastraße entlang der Küste – vom Rest Südafrikas ab.

Ist es an der Küste gut erschlossen und in weiten Teilen sehr touristisch, so zeigt sich das Hinterland in und um die Höhenzüge ruhig und für uns Allradfahrende bieten sich wundervolle Gelegenheiten, etwas abseits der geteerten Straßen unterwegs zu sein.

Das fruchtbare Prince Albert Valley liegt malerisch in die umgebenden Höhenzüge eingebettet
Wenige Kilometer später wird es trockener und – abgesehen von den Termiten – auch noch einsamer
Und außerdem wird es kalt 🥶. Da müssen die Teller über dem heißen Topf vorgewärmt werden.
Wir kommen unserem nächsten Ziel näher. Erste Vorboten von dem, was uns erwartet.
Aber bis dahin passieren wir noch einige Angoraziegen-Farmen. Diese kuscheligen Tiere liefern den Grundstoff für Merino-Wolle

Unser nächstes großes Ziel ist die Durchquerung der Baviaanskloof. Das „Tal der Paviane“ zählt seit 2004 zum UNESCO Weltkulturerbe, weil auf weniger als 0,5% der Fläche Afrikas ungefähr 20% der afrikanischen Fauna und Flora vorkommen. Sieben von acht der in Südafrika vorkommenden Vegetationsformen sind hier vertreten (Fynbos, Wald, Grasland, Succulent Karoo, Nama-Karoo, Subtropisches Dickicht und Savanne). Und durch dieses als Nationalpark geschützte Kleinod führt eine Straße, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollen.

Unser letztes Camp vor der Baviaanskloof…
…beäugt vom Kapweber (Cape Weaver)…
…bewacht vom Campingplatztiger…
…und besucht von der südlichen Grünmeerkatze (Vervet Monkey)
…immer wachsam und auf der Suche nach Leckereien 😊

Und dann gibt es wieder diese Momente, in denen wir den Blick verschämt senken. Während wir mit unserem „PS-Boliden“ die steilen Anstiege und Abfahrten, Wasserdurchfahrten und schlechten Untergrund solide meistern, machen sich parallel zu uns einige Schulklassen auf, im Rahmen ihrer Jahresabschluss-Fahrten diesen Nationalpark zu durchqueren – und zwar mit dem Fahrrad! 😳 Das sollte mal jemand in Deutschland vorschlagen, da wäre was los! Hier läuft das irgendwie entspannter ab (übrigens sahen wir keine jugendlichen Schüler mit einem Smartphone). Bei den erwachsenen Begleitpersonen kam erst die Diskussion über die Stellenbeschreibung auf, als sie eine sehr giftige Boomschlange aus dem Lager verscheuchen mussten 😬.

Leider mussten wir die Kloof an einem Tag durchfahren, weil alle Camps durch die sportlichen Schüler belegt waren. Somit blieb nicht ganz so viel Zeit, um die Schönheiten dieses außergewöhnlichen Landstrichs zu genießen. Aber gelohnt hat sich der Trip allemal.

Vielfältige Landschaften: Flussauen…
…Bergland…
…Karoo mit erstaunlicher Blütenpracht…
…die trockene Karoo

Und außerdem konnten wir die Geländeuntersetzung unseres Defender testen. War eh mal wieder überfällig 😁

Auf und nieder, immer wieder…
…den Entdeckern gefällt’s 😃
Kostenlose Wagenwäsche inbegriffen
Manchmal fällt es schwer, sich auf die Piste zu konzentrieren
Sollte uns der Himmel auf den Kopf fallen, so stehen wir hier recht geschützt 😉

Mitten im Park fanden wir die 1966 durch einen Farmer erbaute Materialseilbahn. Er war es leid, seine Produkte von der Farm in stundenlanger beschwerlicher Tour durch die Schlucht zu transportieren. Angeblich soll er mit der Hilfe von 40 Eseln das Seil gespannt haben. Und das schlaue Internet weiß zu berichten, dass es sich somit um die einzige privat errichtete Seilbahn Südafrikas handelt – hört, hört…

Die meisten Teile besorgte sich der Farmer in einem Second-Hand Handel für Eisenbahnteile
Solide Technik, die dem Farmer einen Zeitvorteil von 4 Stunden verschaffte

Das faszinierende am Camping in Südafrika ist, dass einige Campsites neben ihrem eigentlichen Zweck der Übernachtung weitere Attraktionen auf ihrem Gelände zu bieten haben. Von den netten Stellplätzen der Zitrusfarm „Kudu Kaya“ zum Beispiel gelangt man nach einem Kilometer anstrengendem Marsch zu traumhaften Badepools, bei denen andernorts ein Kassenhäuschen samt Busparkplatz eingerichtet wäre.

Campsite ist schon mal schön 🤩
Der Weg ist das Ziel…
Das Ziel aber auch 😀
Glasklares, kühles Wasser in einer unglaublichen Umgebung

Nun hatten wir aber doch Lust auf Meer. Aber davon erzählen wir in der nächsten Geschichte.

Habt bis dahin eine gute Zeit ☺️

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